BIOGRAFIE
Georg Bernhard ist ein deutscher Gegenwartskünstler, geboren 1929 in Augsburg, Deutschland.
Bereits mit 14 Jahren besucht er die Kunstschule in Augsburg bei Fritz Döllgast, die er nach den Kriegsjahren weiterführt.
Ab 1949 ist er jüngster Student der Akademie der Bildenden Künste München - Meisterschüler von Prof. Hermann Kaspar.
Als Stipendiat der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ geht er nach Mexiko, weitere Stipendien wie zum Beispiel „ Pro Helvetia „ Schweiz, folgen.
Schon in jungen Jahren gewinnt Bernhard zahlreiche Kunstpreise, sowie später auch Wettbewerbspreise „Kunst am Bau“, im In- und Ausland.
1971 wird Georg Bernhard zum Professor für Kunst- und Gestaltung an die Fachhochschule Augsburg berufen. Als Sachverständiger zur Pflege und Förderung der bildenden Kunst in Bayern ist er darüber hinaus für die Vergabe staatlicher Förderpreise und Stipendien zuständig.
Über 40 Jahre lang ist er zudem Mitglied der Jury im Haus der Kunst, München.
Bernhards Leben als freier Künstler ist seit jeher von aktiver Ausstellungstätigkeit, weit über die deutschen Grenzen hinaus, geprägt.
Zwischen 1977 und 2002 nimmt er unter anderem jährlich an der „ Grossen Kunstausstellung München“, sowie den Ausstellungen des „ Deutschen Künstlerbundes“ und der „Nationale der Zeichnung“ teil. Zahllose Ausstellungen im In-und Ausland zieren seine Vita.
Im Auftrag der „Christlichen Kunst“ gestaltet er Glasfenster, Kircheninnenräume und Altargegenstände. Unter seinen Auszeichnungen sind, unter anderem, das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, sowie die Ehrenmedaille „Für Augsburg“ zu finden.
Ankäufe seiner Kunstwerke finden sich in zahlreichen Museen und öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel:
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Innenministerium der Bundesrepublik Deutschland „ Sammlung des Bundesministeriums“
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Universität Passau,
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Staatliche Sammlung der Stadt München,
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Staatliche Graphische Sammlung der Stadt München
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Universität Augsburg
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Universität München
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Sammlung der „ Freunde des Haus der Kunst“ München
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Kunstmuseum Walter Glaspalast Augsburg.
ZEICHNEN, UM ZU SEHEN UND ZU ERLEBEN
VERSUCH EINER WEGSKIZZE - VON ANDREAS LINK
Konsequent orientiert sich das Schaffen von Georg Bernhard an der unergründlichen Faszination der menschlichen Figur. Ihr spürt er nach mit dem weichem Fluß des Pinsels, mit dem feinnervigen Zug der Rohrfeder, Tuschen oder Bister auf altem Bütten, mit Farbstift und Aquarell, auf Leinwand mit Öl.
Im Wechsel künstlerischer Techniken, im Spannungsfeld verschiedener thematischer Kristallisationspunkte über die Jahre ist es das beharrliche Interesse am Menschen, dass seine Kunst maßgeblich bestimmt.
Zeichnen um zu erleben. Verblüffend, wenn sich der "klassisch" modellierende Zeichner der Pinselzeichnung zuwendet. Denn diese Technik erzwingt einen völlig anderen Zugang zur Figur, reduziert sie zur Silhouette. Meisterhaft zaubert Bernhard tänzerisch leichte Figurinen auf's Blatt, überstreckt in anmutiger Bewegung, Blätter von erotischer Gestimmtheit. "Doch auch hier dräut Unheil" (Günter Ott).
Das tänzerische Moment balanciert am Rand des Sturzes, die erotische Eleganz wirkt zerbrechlich. Der Reigen des Lebens, höchste Lebenslust offenbahrt den Keim der Vergänglichkeit. "Schattenspiele" nennt Bernhard doppeldeutig seine Arbeiten. Es ist nicht nur die zeichnerische Souveränität der äußeren Linie, der Bernhard treu bleibt, sondern ebenso die innere Linie, das Menschenbild.